Bereits in den frühen Morgenstunden begann die groß angelegte Suchaktion in Neunkirchen nach einem 81-jährigen Mann, der bei minus 15 Grad leicht bekleidet das Seniorenheim verlassen hatte.
Um 10:15 Uhr wurde dann auch der THW OV Illingen zur Unterstützung alarmiert. Nach dem Eintreffen im Bereitstellungsaum wurde das uns zugewiesene Suchgebiet in mehrere Unterabschnitte eingeteilt. Dieses Gebiet wurde zusammen mit der Feuerwehr durchsucht. Der Mann wurde, trotz der Eiseskälte, in recht gutem Zustand von den Kameraden der Feuerwehr gefunden und dem Rettungsdienst übergeben.
Nach Einsatzende wurde die Mannschaft von der freiwilligen Feuerwehr Wiebelskirchen mit heißer Suppe und Getränken versorgt.
Bei Eiseskälte in Badeschuhen an die Blies
Am Sonntagmittag atmeten Pflegedienstleiterin Siegrid Weber und Einrichtungsleiter Udo Burgemeister vom Neunkircher Karl-Ferdinand-Haus auf. Ihr Schützling, ein 81-jähriger verwirrter Mann, der am frühen Morgen aus dem Altersheim am Unteren Markt „ausgebüchst“ war, war gefunden und lag – zwar stark unterkühlt, aber sonst wohlbehalten – im Fliedner-Krankenhaus. Bereits um sechs Uhr waren die beiden im Einsatz. Da hatte die Suchaktion begonnen. Viele Neunkircher wurden vom Dröhnen des Hubschraubers der Bundespolizei geweckt. Die Suchtrupps der Polizei, der Feuerwehr, der Hunde- und Taucherstaffeln kämmten im innerstädtischen Bereich Hauseingänge und Hinterhöfe ab. DRK und THW halfen mit. „Zunächst suchen wir im Altersheim, wenn jemand aus dem Heim abgängig ist“, erklärt Hauptkommissar Ralf Linke, der Einsatzleiter. Denn im Normalfall befänden sich Heimbewohner, die als vermisst gemeldet würden, noch im Haus oder im direkten Umfeld. Der 81-jährige aber war trotz morgendlicher Kälte um minus 15 Grad und seiner dürftigen Bekleidung weit gewandert. Im Umfeld der Bosch-Zentrale an der Unteren Bliesstraße fanden ihn Mitglieder des Löschzuges Ottweiler-Steinbach. Udo Burgemeister vermutet, dass der alte Mann in Erinnerung an seine Kindheit dieses Gebiet aufgesucht habe. Er war erst vor wenigen Tagen mit seiner Frau ins Altenheim gezogen. Beide besaßen hier ein Einzelzimmer. Auf die Frage, ob denn der Vollmond Auswirkungen auf die Unruhe des Mannes gehabt haben könnte, meinte Burgemeister, das sei Spekulation, doch könne Vollmond solche Unruhe auslösen.
Hauptkommissar Linke lobte das Engagement von Einsatzkräften und Privatleuten. „Hoffentlich habe ich beim Aufzählen niemand vergessen“, meinte er, alle hätten verdient, genannt und hervorgehoben zu werden.
Quelle: SZ Lokalteil NK vom 12.01.09
Von SZ Mitarbeiter Gerd Meiser