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THW Illingen im Hochwasser-Dauereinsatz

Die vielen, langanhaltenden Niederschläge in den Wintermonaten 2023/2024 führten deutschlandweit zu zahlreichen Einsätzen der THW-Ortsverbände (OV). Mit vier mehrtägigen Einsätzen war der OV Illingen besonders gefordert.

Am Abend des ersten Einsatztages in Wustweiler: Um Zaun und Hecken zu schonen wurden die Schläuche über Leitern geführt

Durch heftige Regenfälle im Dezember traten in Norddeutschland viele Flüsse und Bäche über die Ufer - großflächige Überschwemmungen bebauter Gebiete, von Infrastruktur und landwirtschaftlich genutzten Flächen sowie Gefährdung von Deichen war die Folge. 14 Helferinnen und Helfer des OV Illingen fuhren am Mittwoch, den 27.12., mit der Geräteausstattung der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen (WP) zunächst nach Freisen. Von dort ging es in einem Konvoi mit den WPs aus Freisen und Theley sowie der Fachgruppe Elektroversorgung des OV Heusweiler nach Niedersachsen. In Celle und Umgebung waren an etlichen Einsatzstellen Pumpaufträge abzuarbeiten sowie durch unseren Fachberater für Hochwasserschutz Einsatzpläne zu erstellen. Am Sonntag, den 31.12., wurden die Einsatzkräfte des ersten Kontingentes abgelöst: Dabei blieb die komplette Ausstattung vor Ort, lediglich das Personal wurde ausgetauscht. An Silvester-Abend gegen 23:30 Uhr erreichte die Mannschaft des OV Illingen wieder ihre Unterkunft.

 

Bereits zwei Tage später erfolgte die Alarmierung zum nächsten Hochwassereinsatz - dieses Mal im Illinger Ortsteil Wustweiler. Das Betonrohr, das das Wasser des Seelbaches unter dem Damm zwischen Jägerstraße und Zum Storckelborn aufnehmen soll, ist beschädigt und konnte die zufließenden Wassermassen nicht schnell genug ableiten, so dass sich das Wasser so hoch staute, dass es in die Kellerräume umstehender Häuser lief und den Damm überflutete. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Geräteausstattung der WP - wie oben erwähnt - noch in Niedersachsen. Mit Pumpen der Fachgruppe N sowie aus THW-OVs der näheren Umgebung ging es in den Einsatz, bei dem auch rund 300 Sandsäcke verbaut wurden. Am Donnerstag, den 4.1., gegen Mittag war der Wasserstand soweit abgesenkt, dass das Rohr die zufließende Wassermenge wieder fassen und der Rückbau des eingesetzten Materials erfolgen konnte.

 

In zwei Schüben traf in den Folgetagen die WP-Ausstattung aus Celle in der Unterkunft in Illingen ein und wurde in den Tagen danach gereinigt und auf Schäden überprüft.

 

Bereits am Mittwoch, den 24.1., führte der Seelbach erneut so viel Wasser, dass das Rohr überfordert war und der Pegel bedrohlich anstieg. Da nun die eigene Pumpausstattung vollständig verfügbar war konnte mit den Tauchpumpen der Illinger WP und dem eigenen Notstromaggregat der Wasserstand zunächst gehalten werden. Der Einsatz der Diesel-betriebenen Großpumpe war leider nicht möglich, da LKW nicht bis zur Einsatzstelle fahren konnten. Um die Situation zukünftig zu entschärfen wurde seitens der Gemeinde beschlossen, provisorisch ein Rohr mit 40 cm Durchmesser als Überlaufrohr zu verlegen. Für den Einbau musste der Pegel deutlich abgesenkt werden; dies bedeutete regelmäßiges Rücken der Tauchpumpen in dem abschüssigen Gelände sowie Neu-Ausrichten der Schläuche - auch während der Nachtschichten. Auch die Baufirma Maurer arbeitete Tag und Nacht. Es folgten noch Sicherungsarbeiten am Damm durch die Baufirma, für die der Pegel maximal abgesenkt werden musste. Die Pumparbeiten wurden am Nachmittag des 29.1. (Montag) beendet. Es folgten erneut Rückbau mit Abtransport des eingesetzten Materials. 

 

Doch bereits am Mittwoch, den 7.2., erfolgte die nächste Alarmierung nach Wustweiler: Nach erneuten Regenfällen packt das neu verlegte Rohr die Wassermassen nicht - wieder sind Pumpen und Beleuchtung aufzubauen und rund um die Uhr zu betreiben. Am Samstag, den 10.2., nachmittags, endet der Schichtbetrieb zum Pumpen. Zwischenzeitlich hatten Kräfte der OVs Heusweiler und Spiesen-Elversberg ca 1.000 Sandsäcke gefüllt. Diese wurden nach Wustweiler gefahren, durch Mitarbeiter des Bauhofes zur Einsatzstelle transportiert und Helferinnen und Helfer des OV Illingen am Samstag, den17.2., verbaut.

 

Bei den letzten beiden Einsätzen hat die durch den Förderverein beschaffte Schachteinlauftonne wertvolle Dienste geleistet: So war es möglich, dank der vier Einlaufstutzen große Wassermengen in die Kanalisation zu leiten, ohne durch offene Kanalöffnungen oder schlagende Schläuche Personen zu gefährden oder Schächte zu beschädigen.

 

Bei den drei Einsätzen in Wustweiler waren außer den THW-Kräften aus Illingen auch die freiwilligen Feuerwehren aus Illingen im Einsatz, aber auch die THW-OVs aus Friedrichsthal, Heusweiler, Neunkirchen, Riegelsberg und Spiesen-Elversberg haben personell und mit Ausstattung unterstützt. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten (auch der Baufirma) verlief - trotz der langen Einsatzzeit und nicht einfachen Schadenslage - stets reibungslos.

 

Diese Hochwassereinsätze bedeuten für den OV Illingen einen Aufwand von knapp 3.900 Einsatzstunden.

 


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