Nachdem in den letzten Tagen etliche Berichte in den Medien über die verheerenden Folgen des Hochwassers in Ostdeutschland und Bayern zu sehen waren, wurde auch der OV Illingen am Morgen des 03.06.2013 von der Geschäftsstelle Saarbrücken mit der Herstellung der Einsatzbereitschaft beauftragt.
Unmittelbar danach wurden die Helfer gebeten, sich umgehend mit Ihren Arbeitgebern in Verbindung zu setzen, um eine Freistellung für einen Zeitraum von 14 Tagen zu erhalten. Alle verfügbaren Helfer des Ortsverbandes begannen dann am Abend mit der Verladung der Materialien, Geräte und benötigten persönlichen Ausstattungsgegenständen der Helfer. Die 12 für den Einsatz vorgesehenen Helfer trafen sich dann am folgenden Tag um 10.00 Uhr, um zum Einsatzort auszurücken. Bevor die Truppe den Ortsverband verließ, wurde sie durch den Bürgermeister Dr. Armin König, Ortsvorsteher Wolfgang Scholl, den Ortsbeauftragten des THW Illingen, Jörg Lauer, und den Vorsitzenden der THW-Helfervereinigung, Fred Krämer, verabschiedet. Den Helfern wurde für Ihre Einsatzbereitschaft gedankt und alles Gute für den Einsatz gewünscht. Daraufhin fuhr die Mannschaft dann im Verband geschlossen zur Unterkunft des THW-Ortsverbandes St. Ingbert. Der Verband bestand aus einem Mannschaftstransportwagen, drei LKW`s, einem Anhänger, einer Hochleistungspumpe mit der Förderleistung von max. 5.000 Liter Pumpleistung in der Minute und einem Notstromaggregat mit einer Leistung von 50 kVA. Nach der Verabschiedung der nun mit den Mannschaften der Ortsverbände St. Ingbert, Heusweiler und Saarwellingen verstärkten Truppe durch den Sachbearbeiter Einsatz der THW–Geschäftsstelle Saarbrücken, Helmut Catarius, machten sich die Helfer um 13.00 Uhr auf den Weg in den Bereitstellungsraum Bad Hersfeld, der gegen 18.30 Uhr erreicht wurde. Nachdem die Großfahrzeuge auf einen außerhalb der Stadt gelegenen Parkplatz abgestellt wurden, bauten die Helfer in einer Turnhalle ihr Nachtlager auf. Am Tag darauf war die Nachtruhe bereits um 5.00 Uhr beendet. Nach Abbau der Feldbetten und einer Einsatzbesprechung um 6.00 Uhr, fuhr die Mannschaft dann im Verband mit den Ortsverbänden Heusweiler und Theley zum Bereitstellungsraum Torgau an der Elbe in Sachsen, wo man um 14.25 Uhr eintraf. Nach einer Einsatzbesprechung für die Führungskräfte erfolgte bis 18.30 Uhr die Erkundung der Ortschaft Gruna. Leider ergab diese, dass aufgrund des extrem hohen Wasserstandes hier noch keine Arbeiten durchgeführt werden konnten. Die Helfer rückten danach in das 18 km entfernte Schilda ab, um ihr Nachtlager in einer Turnhalle zu errichten. Am Morgen des 06.06.2013 erhielt die Mannschaft den Auftrag, die Lage in einem Glaswerk in Torgau zu erkunden. Dieses Werk ist der größte Arbeitgeber der Region und muss auch aufgrund des anspruchsvollen Fertigungsprozesses unter allen Umständen von einer Überflutung geschützt werden. Unmittelbar danach erfolgte in der Generatorhalle und Hauptschaltanlage der Aufbau von Tauchpumpen einschließlich der elektrischen Anbindung an das Notstromaggregat. Kurz bevor diese Arbeiten abgeschlossen wurden konnten, erhielt die Mannschaft einen Eilauftag für den Einsatz der Hochleistungspumpe in der näheren Umgebung. Mit Sonderrechten ging es zur 18 km entfernten Einsatzstelle. Hier musste die Kanalisation freigepumpt werden, da sich das Hochwasser durch die Abwasserschächte hoch drückte und bereits Wohnungen und Häuser überflutet wurden. In Kürze wurde die Hochleistungspumpe samt Schlauchleitung aufgebaut, so dass der Pegel schnell fiel. Die um 14.30 Uhr begonnenen Pumparbeiten mussten jedoch gegen 20.00 Uhr eingestellt werden, da die vor Ort einsatzbereite Pumpleistung im Glaswerk den Wassermassen nicht mehr gewachsen war. Die Illinger Helfer, die bis zu diesem Zeitpunkt 5.000 Liter Wasser in der Minute abgepumpt hatten, wurden von einem Ortsverband aus Thüringen abgelöst, der mit seiner Großpumpe eine Förderleistung von 15.000 Liter gewährleisten konnte. Derzeit sind die örtlichen Verhältnisse in Sachsen sehr angespannt, da der Elbepegel weiterhin steigt. In mehreren Orten in Sachsen finden Evakuierungen statt. Die Aufgaben des THW belaufen sich allgemein auf die Gefahrenabwehr, die Logistikunterstützung, die Dammsicherung, die Befüllung der Sandsäcke und deren Verbau, den Großtransport von Sandsäcken, Pumparbeiten, die Stromversorgung, Abstützmaßnahmen, Räumaufgaben, Stegebau und die Unterstützung der Stäbe bei der Koordinierung mit Fachberatern. Ein Ende des Hochwassereinsatzes ist noch nicht in Sicht, sodass noch weitere Helfer in den Hochwassereinsatz geschickt werden.