Dienstag, 14.02.2017 – Illingen. Dunkle Wolken hängen schon den ganzen Tag über der Gemeinde Illingen. Mancherorts gibt es extrem hohe Niederschläge. Gegen 18:30 treffen die Helferinnen und Helfer des Ortsverbandes Illingen an der Unterkunft ein. Zugführer Björn Bohnenberger weist alle in die Lage ein. In einem Industriegebiet in der Gemeinde Illingen stehen Keller unter Wasser, genaueres sei bisher nicht bekannt, da auch andere Gemeindeteile von überfluteten Kellern betroffen seien. Die aktuelle Wetterlage lässt auch nicht auf Besserung hoffen. Nach dieser Einweisung bricht auf dem Hof geschäftige Betriebsamkeit aus und alle Fahrzeuge werden zum Ausrücken fertiggemacht. Kurze Zeit später rückt der gesamte Technische Zug zur Einsatzstelle aus. Vor Ort werden zuerst Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt und der Zugführer erkundet mit seinen Gruppenführern die Lage. Diese stellt sich wie folgt dar: Drei Gebäude, bei denen das Wasser zwischen 1 m und 1, 50 m im Keller steht. Ein Autohaus, das in einer Mulde gelegen ist, ist sogar bis zu einer Höhe von 2 m mit Wasser vollgelaufen.
Die Aufgaben werden verteilt und die Gruppenführer weisen ihre Helfer in den Einsatzraum ein. Die erste Bergungsgruppe übernimmt die Ausleuchtung der Einsatzstelle von einer Seite mit Hilfe eines Powermoon und benutzt bei dem am wenigsten betroffenen Gebäude eine Tauchpumpe. Von der anderen Seite wird mit Hilfe des LED-Powermoon der zweiten Bergungsgruppe ausgeleuchtet. Zeitgleich nehmen weitere Helfer der Bergungsgruppe 2 die Netzersatzanlage 50 KVA in Betrieb, um den benötigten Strom für die Tauchpumpen zur Verfügung zu stellen.
Parallel dazu bringt die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen weitere vier Tauchpumpen in Stellung, um die Keller von zwei betroffenen Gebäuden leer zu pumpen. Um das Wasser im Autohaus abzupumpen wird die auf einem Anhänger befindliche Großpumpe mit einer Förderleistung von 5.000 l/min in Stellung gebracht. Insgesamt sind fünf Tauchpumpen und eine Großpumpe mit einer Gesamtförderleistung von 14.800 l/min im Einsatz um den Betroffenen schnellstmöglich zu helfen. Aufgrund der angespannten Wetterlage hält Gruppenführer Peter John die restlichen Tauchpumpen der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen, die weitere 15.000 l/min an Förderleistung bieten, als Reserve zurück.
Innerhalb von zwei Stunden ist der Spuk vorbei und die Kameraden kehren nach dem Abbau wieder zurück in den Ortsverband. Bei der anschließenden Nachbesprechung weist der Ortsbeauftragte Jörg Lauer auf die Realitätsnähe dieser Übung hin und betont, dass der Ortsverband Illingen gut gerüstet ist, um den Bürgerinnen und Bürgern bei Extremwetterlagen effektiv und schnell zu helfen. Denn seit 2000 verzeichnet der Ortsverband Illingen vermehrt Einsätze nach Starkregenereignissen.